Sinn und Unsinn von Vergleichsarbeiten in der Grundschule
Über 1000 LehrerInnen und ErzieherInnen aus Berliner Grundschulen leisten Widerstand gegen die Vergleichsarbeiten, die Kinder der dritten Grundschulklasse bis Ende April/Anfang Mai schreiben sollen. Die PädagogInnen gehören der Initiative "Grundschulen im sozialen Brennpunkt" an und kritisieren vehement Vergleichsstudien, die sich an dem Leistungsstand von SchülerInnen aus Mittelschichtsfamilien orientieren. Die Sprache, die Kinder mit Migrationshintergrund in den entsprechenden Stadtvierteln sprechen, sei eine andere als die, die den Vergleichsstudien zugrunde gelegt wird. So wurde im Deutschtest 2008 nach einem Pullover gefragt, der aus Seemannsgarn gestrickt sei - eine Sprache, die schon deutsche Kinder überfordern dürfte, "weil aus etwas Irrealem etwas Reales entstehen soll", so die Lehrerin Skusanne Weidtmann von der Neuköllner Karlsgarten-Grundschule. Man wartet nun auf eine Stellungnahme des Berliner Senats.Quelle: taz vom 14.4., S. 23