mehrere Kinder

Stoppt den Kollaps des Kita-Systems #rettetdiekitas

27.06.2023 Kommentare (3)

Wir fordern mehr Investitionen in die Kita-Qualität!

Jeden Tag werden Bedürfnisse der Kinder und des Fachpersonals in Kindertageseinrichtungen missachtet. Kinder können nicht ausreichend gebildet und gefördert werden. Die aktuellen Rahmenbedingungen erlauben es nicht, auf jedes einzelne Kind Rücksicht zu nehmen und viele Kinder gehen im hektischen Alltag unter. Oftmals ist es nicht mal möglich, jedes Kind gut zu betreuen und zu umsorgen. Pädagogisches Personal arbeitet schon zu lange am Limit (#kitasamlimit) und leidet unter den Arbeitsbedingungen. Immer mehr qualifizierte und engagierte Kollegen und Kolleginnen verlassen aufgrund dessen das Berufsfeld. So darf es nicht mehr weitergehen! Das ist eine inakzeptable Situation, die uns alle angeht. Unsere Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen. Sie haben die besten Startchancen verdient. Wir Erwachsene müssen gemeinsam stellvertretend für alle Kinder bei der Politik ein Zeichen setzen. Dieses gesamtgesellschaftliche Problem muss schnellstmöglich zugunsten aller nachhaltig gelöst werden.

Deshalb fordern wir nicht nur Eltern, Kita-Personal, Träger, Gewerkschaften, Vereinigungen, PolitikerInnen, Fortbildungsinstitute, Ausbildungsstätten, Berufsfachschulen für Kinderpflege, Fachakademien für Sozialpädagogik und WissenschaftlerInnen auf unsere Petition zu unterstützen, sondern jede/n einzelne/n BürgerIn. Eine schlechte frühkindliche Bildung und Betreuung hat langfristig negative Auswirkungen auf jeden Einzelnen und unser gesellschaftliches Zusammenleben.

Unsere Forderung lautet deshalb:

Es müssen mehr finanzielle Mittel des Freistaates in die Qualität des Kita-Systems investiert werden. Qualität bedeutet für uns:

1. Flächendeckende Bereitstellung von Verwaltungskräften und Hauswirtschaftskräften, um das Personal ab sofort von fachfremden Aufgaben zu entlasten (umgehend und ohne bürokratische Hürden)

2. Ausbau und Vergütung von Ausbildungsplätzen der Erzieher- und Kinderpflegeausbildung, sowie diverser Studienplätze, die für Kitas relevant sind (Sicherstellung einer hohen Qualität und Nachschulungen in notwendigen Bereichen).

3. Bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse unter Beachtung einer hohen Qualität und Nachschulungen in notwendigen Bereichen.

4. Besserer gesetzlich vorgeschriebener Anstellungsschlüssel von aktuell 11,0 auf 8,0 ab September 2026. Hier bietet sich eine jährliche und gestaffelte Verbesserung an (2024 sollte der gesetzliche AS bei 10,0, 2025 bei 9,0 und 2026 bei 8,0 liegen).

5. Kleinere Gruppengrößen zur Entlastung des noch vorhandenen Personals und zum Wohle der Kinder. An dieser Stelle fordern wir ebenfalls eine jährliche und gestaffelte Verbesserung (mittelfristig in Krippengruppen 10 Kinder, in Kindergartengruppen 20 Kinder, in Hortgruppen 25 Kinder).

Es geht um die Zukunft unserer Kinder, deren Familien, zahlreiche ArbeitnehmerInnen und die Wirtschaft in diesem Land. Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen alleine leider noch nicht ausreichen werden. Jedoch wären sie ein Anfang und ein wichtiges politisches Signal in die richtige Richtung. Damit diese umgesetzt werden können, benötigen wir Ihre Hilfe!

Unter folgendem Link können Sie die Petition unterzeichnen. Dort erfahren Sie außerdem, wie Sie die Petition darüber hinaus unterstützen können: www.verband-kitafachkraefte-bayern.de/petition.


Quelle: Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V.


Ihre Meinung ist gefragt!

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Kommentare (3)

Iris Pfinder 20 Juli 2023, 10:20

Ich empfinde es als etwas befremdlich die Petition zu kritisieren und darauf hinzuweisen es würde nicht genug gefordert. Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erledigt sich quasi von selbst, da es nicht genug Plätze gibt. Ich selbst bin Erzieherin, arbeite in einer Krippe und bin Mitglied im bayerischen Kita Fachkräfte Verband. Sehr schade, wenn andere Pädagogen uns nicht unterstützen. Dann vielleicht selbst eine Petition starten. Ich zumindest freue mich sehr, wenn die Petition Aufmerksamkeit erregt und die Bedingungen für unsere Kinder und das Fachpersonal sich dadurch endlich verbessern würden.

Angelika Mauel 29 Juni 2023, 17:11

Nachdem ich mir etwas Zeit für eine Entscheidung und diese Antwort gelassen habe, will ich dazu stehen, dass ich diese Petition nicht unterschreiben werde. Sie ist mir nicht fordernd genug. Die Gewichtung spricht mich nicht an. Die Bedenken von Erika Butzmann kann ich sehr gut nachvollziehen. Und aus vielen Gründen vermisse ich, dass nicht ausdrücklich auf die besonders zu wünschen lassende Betreuung der Krippenkinder eingegangen wurde.

Angesichts der verfahrenen Situation gibt es wirklich Wichtigeres, als Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte zu fordern! Auf diese profane Idee wird gewiss bereitwillig eingegangen werden, damit bloß nicht der personalintensive Rechtsanspruch der Jüngsten von engagierten Fachkräften in Frage gestellt wird.

Erzieher werden weiterhin als Manövriermasse benutzt, wenn kein kompromissloses Nein von der Berufsgruppe kommt! Auch in Heimen(!!!) und Grundschulen fehlen die dringend benötigten Fachkräfte. Dass Verbände der Kitafachkräfte die Überlastungen der Erzieher in Heimen und die "Bewegungen in der Schulbegleitung" nicht thematisieren, ist aufgrund der Ausrichtung der Verbände nur verständlich, doch dass weder eine Einschränkung noch eine Rücknahme des Rechtsanspruchs auf Betreuung der Jüngsten gefordert wird, empfinde ich im Hinblick auf die Bindungsbedürfnisse und andere Grundbedürfnisse der Jüngsten als entsetzlich unterwürfig gegenüber einer Politik, die Arbeitgeberinteressen höher gewichtet als den Kinderschutz. Auch die Kitaleitungen können einem ganz besonders leid tun. Ihre Aufgabe ist es, alle Kräfte eines gemischt multiprofessionell oder auch multiunprofessionellen Teams verantwortungsbewusst einzusetzen. Doch wehe, wenn etwas schief geht und man ihnen etwas vorwerfen kann!

Dr. Erika Butzmann 27 Juni 2023, 18:26

Das beste Mittel, hier Entlastung zu verschaffen ist die Aussetzung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz oder das Heraufsetzen des Krippenalters auf 2 Jahre. Denn bei den Ein- bis Zweijährigen findet nachweislich in der Krippe keine Bildung statt, es werden jedoch ca. 50 % der Kinder mehr oder weniger stark geschädigt durch eine zu frühe Trennung von den Eltern, die zu Dauerstress bei den betroffenen Kindern führt. Dann wäre eine erhebliche Anzahl Fachkräfte frei für die älteren Kinder.

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