UNICEF hilft Kindern im winterlichen Pakistan
Nach den schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte Pakistans droht jetzt der Winter, die Lage der Kinder weiter zu verschlechtern. „Die Krise ist noch lange nicht vorbei, sie hat sich nur in andere Teile des Landes verlagert “, sagte Dan Toole, Direktor von UNICEF in Südasien. „Zwar konnten die meisten Menschen inzwischen in ihre Heimatregionen zurückkehren. Doch dort finden sie oft nur komplette Zerstörung vor - keine Häuser, keine Ernte, keine Lebensmittel und kein Geld. Im Norden ist Schnee gefallen und wir verteilen Winterkleidung und Vorräte, damit die Familien sich auf den harten Winter vorbereiten können. Im Süden sinken die Wasserpegel nur sehr langsam. Die kommenden kalten Monate werden zu einem starken Anstieg der Zahl von Atemwegserkrankungen und Mangelernährung führen - zwei der häufigsten Todesursachen für Kinder in Pakistan.“
So hilft UNICEF:
* UNICEF koordiniert die Versorgung mit täglich fünf Litern sauberem Trinkwasser für über drei Millionen Menschen. Dazu wurden Wasserreinigungsanlagen und tausende Wasserfilter installiert. Zusätzlich hat UNICEF 25 Millionen Wasserreinigungstabletten verteilt.
* Latrinen und Waschgelegenheiten für mehr als 1,5 Millionen Menschen sind eingerichtet. 1,1 Millionen Menschen wurden über notwendige Hygienemaßnahmen aufgeklärt, um dem Ausbruch von Seuchen vorzubeugen.
* Mehr als 9 Millionen Kinder wurden gegen Kinderlähmung (Polio) und Masern geimpft. UNICEF unterstützt auch einfache Gesundheitsstationen, in denen schon 1,6 Millionen Menschen behandelt wurden. 940.000 Moskitonetze wurden verteilt.
* UNICEF hat die Einrichtung von 845 therapeutischen Ernährungszentren und Hilfsprogrammen für mangelernährte Kinder unterstützt. Derzeit werden 50.000 Kinder mit therapeutischer Zusatznahrung versorgt und so wiederaufgepäppelt. Mehr als 350.000 von Mangelernährung bedrohte Kinder und 110.000 schwangere oder stillende Frauen wurden untersucht und haben Vitamine und Mineralstoffe als Nahrungsergänzung erhalten.
* Mehr als 1.300 Übergangsschulen wurden eingerichtet – meist in Zelten. Mehr als 150.000 Kinder werden hier unterrichtet. Insgesamt wurden fast 200.000 Kinder und ihre Lehrer mit Schulmaterial versorgt.
* Mehr als 730 Kinderzentren wurden eingerichtet. Mehr als 180.000 Mädchen und Jungen haben jetzt Spielmöglichkeiten und erhalten psychosoziale Hilfe. Auch Kinder, die ohne Begleitung angetroffen werden, werden hier zunächst betreut. Kinderschutzkomitees kümmern sich derzeit um fast 12.000 besonders verletzliche Kinder - beispielsweise Waisen.
* Die Flutopfer haben oft ihren gesamten Besitz verloren, und brauchen jetzt dringend warme Kleidung. Um die Kinder vor allem im Norden des Landes vor den winterlichen Temperaturen zu schützen, hat UNICEF bislang 47.400 warme Pullover und 14.800 Paar Schuhe verteilt.
So geht es weiter:
* Um die Kinder durch den Winter zu bringen, wird UNICEF weiter Nothilfe leisten. Parallel dazu unterstützt UNICEF den Wiederaufbau. Fast 10.000 Schulen wurden zerstört oder beschädigt und müssen wieder aufgebaut oder repariert werden.
* Vorrang haben die Reparatur der Wasserversorgung und die Wiederinstandsetzung von Schulen und Gesundheitszentren.
* Knapp zwei Millionen Häuser wurden zerstört. Die Menschen brauchen Unterkünfte und müssen mit Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser versorgt werden.
* Auch in Pakistan beginnt jetzt der Winter. UNICEF befürchtet, dass bei sinkenden Temperaturen die Zahl von Atemwegserkrankungen deutlich zunehmen wird. Dazu müssen Medikamente bereitgestellt und Gesundheitsdienste wieder in Gang gesetzt werden. Allein in den Provinzen Sindh, Khairpur und Kaschmir brauchen 33.500 Haushalte dringend Winterhilfe.
Um sein Nothilfeprogramm für die Opfer dieser außerordentlich großen Naturkatastrophe fortsetzen zu können, braucht UNICEF dringend weitere finanziellen Mittel. UNICEF bittet deshalb weiter dringend um Spenden für die Not leidenden Kinder in Pakistan.
Quelle: Newsletter Unicef