mehrere Kinder

VBE: U3-Ausbau darf nicht allein über Quantität gemessen werden

13.04.2013 Kommentare (0)

"Es ist nicht alles Gold, was glänzt", sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW, und zieht eine nüchterne Bilanz aus dem 3. Krippengipfel des Familienministeriums.

"Das vom Familienministerium so gelobte Etappenziel glänzt nur an der Oberfläche." Darunter, so Beckmann, würde es aber viele Probleme in den Einrichtungen mit U3-Betreuung geben, die nicht als solche erkannt würden.

Zwar sei es dem Ministerium anzurechnen, dass es seit 2008 massive Geldmittel in den Ausbau der U3-Betreuung gesteckt und die Zahl der Beschäftigten seit 2007 um über 16.600 aufgestockt hat – jedoch bedeute Quantität allein nicht auch gleichzeitig Qualität. "Rechnerische Budgetmeldungen machen sich auf dem Papier gut – tatsächlich aber befinden sich viele der U3-Plätze noch im Bau. Häufig sind die Kinder in Containern, Turn- oder Ruheräumen untergebracht. Das hat nichts mit hochwertiger Betreuung zu tun, sondern ist schlichtweg Flickschusterei. Das Ministerium redet sich die eigenen Zahlen schön", sagt Beckmann.

Ein weiteres Problem sei, dass der U3-Anspruch nicht immer in der wohnortnächsten Kita erfüllt werden kann. Häufig müssen Eltern eine weiter entfernte Alternative in Anspruch nehmen: "Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht anders aus", so Beckmann.

Kritisch sieht Beckmann auch die personelle Situation in den Einrichtungen: "Die Gruppen sind zu groß, die Zahl der zur Verfügung stehenden ausgebildeten Erzieherinnen weiterhin zu klein. Allein damit karikiert das Familienministerium seine eigenen U3-Pläne. Die großen Gruppen führen zu weniger Betreuungsqualität, außerdem haben die Mitarbeiterinnen in den Kitas zu wenig Zeit für die nötige Vor- und Nachbereitung." Zudem müssten sie häufig Vertretungen für erkrankte oder schwangere Kolleginnen übernehmen.

Ansprechpartner:

Verband Bildung und Erziehung, Landesverband NRW

Quelle: bildungsklick.de

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